Nach der Römerzeit, die fast ein halbes Millenium gedauert hatte, brachen die Alemannen über den Rhein, vor allem Ende des 5. und während des 6. Jahrhunderts; doch verblieben die Rauracher als starker Volksteil in den Juratälern. Auch das Christentum hatte durch die Völkerwanderung beträchtliche Einbussen erlitten. Wieder kamen neue Glaubensboten und das Christentum eroberte Land und Leute, besonders im 7. Jahrhundert. Um 630 dürfte das Kloster Säckingen gegründet und gegen Ende dieses Jahrhunderts die erste Petruskirche in Frick erbaut worden sein.
Sieger über die Alemannen waren die Franken, deren Macht sich immer mehr auswirkte, vor allem seit der Niederwerfung des alemannischen Herzogtums im Jahre 746. Die fränkischen Herrscher und nach ihnen die sächsischen Könige schickten ihre Sendboten, die als oberste Gewalt im Namen des Königs für Frieden und Freiheit sorgten. Mit der Zeit wurde dieses Amt erblich. Nach ihrem Aussterben fiel diese Gaugrafschaft den Habsburger Grafen zu, desgleichen die Kastvogtei über das Kloster Säckingen, und ersteres war der Ausgangspunkt der späteren jahrundertelangen österreichischen Herrschaft Fricktal.
Die gaugrafschäftlichen Rechte im Frickgau waren durch die Grafen von Homburg und Tierstein, die 1082 erstmals bezeugt sind und ursprünglich eines Stammes waren, nicht wenig eingeschränkt. Das 12. Jahrhundert bildete für diese eine Blütezeit. Die Homburger waren gar Kastvögte des Hochstiftes Basel. Die Erbtochter Ita ehelichte im 3. Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts den Grafen Hermann von Froburg, der ob Läufelfingen die Neu-Homburg erbaute. Mit dem Held und Minnesänger Wernher von Homburg starb das edle Geschlecht 1323 aus. Die Tiersteiner aber hatten schon Mitte des 12. Jahrhundert eine Heimat im Birstal gefunden und dort Neu-Tierstein gegründet. Um 1300 errichteten sie die Herrschaft Farnsburg, doch kam diese 1461 an die Stadt Basel, so dass Rat und Bürger der Rheinstadt während vielen Jahrzenten einen Grossteil des Homburgeramtes besassen und ihren Vogt in den Stadtfarben ins Fricktal schickten. Der letzte Graf von Tierstein, Heinrich, starb am 30. November 1519 und wurde im Basler Münster beigesetzt. Seit jeher bildeten die drei Dörfer Oberfrick und Frick, das früher Dutzende Male Niederfrick genannt wurde, mit dem dazwischen gelegenen Gipf politisch und kirchlich eine Einheit. Die Kirchgemeinde blieb bestehen, auch als Gipf-Oberfrick 1953 eine eigene Pfarrei wurde. An der Spitze der schon im 15. Jahrhundert bezeugten politischen Gemeinde, früher meist Vogtei genannt, stand der Homburger Vogt, ihm zur Seite 12 Geschworene oder Richter. Noch gibt die alte Dorfoffnung aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts Einblick in die einstige Verwaltung und Freiheit der Bürgerschaft.
Mit den umliegenden Vogteien bildete die Vogtei Frick die Landschaft Fricktal, die wiederum mit den Landschaften Möhlin und Wehr, sowie den vier Waldstädten Rheinfelden, Säckingen, Laufenburg und Waldshut die österreichische Herrschaft Rheinfelden konstituierte. Diese war ihrerseits wieder in den Breisgau und mit diesem und der Ortenau und anderen Gebieten in die österreichischen Vorlande eingegliedert. Verwaltungszentrum war bis 1648 Einsisheim im Elsass und nachher Freiburg im Breisgau. Der Trennung der Vogtei im Jahre 1803 ging eine immer grösser werdende Eigenständigkeit voraus. Schon Mitte des 15. Jahrhunderts erhielten die oberen zwei Dörfer eigens Fruchtvieh. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Weidgerechtigkeit ausgesondert, nach 1700 die Waldgerechtigkeit, ebenso der Steuerbezug. Selbst der Gewinn aus den Märkten wurde halbiert, und dieser Halbscheid verblieb bis zur Trennung. 1802 gingen durch den Machtanspruch Napoleons dem österreichischen Kaiserhaus die Vorlande verloren und das Fricktal - für ein paar hundert Tage selbständiger Kanton - wurde 1803 zum Kanton Aargau geschlagen. Als die Regierung die Möglichkeit zur Trennung von Dörfern gesetzlich verankerte, waren Gipf und Oberfrick fast die ersten, am 16. August 1803, die den Schritt in die "Freiheit" vollzogen. Frick hatte die Loslösung nicht begrüsst. Selbst die Regierung legalisierte diese etwas rasche Tat erst am 20. August 1804. Mit der Bereinigung der Banngrenze zwischen beiden Gemeinden eilte es indessen nicht, man zögerte sie bis ins dritte Viertel des Jahrtausends hinaus. Noch wurden nachher mehrere Grenzkorrekturen vorgenommen, die letzte 1997.
"Marktort" und "Sauriermuseum" steht auf den Willkommenstafel an den Ortseingängen der bevölkerungsreichsten Gemeinde des Bezirks Laufenburg. Der erste Begriff verkörpert die jahrhundertealte Tradition des Handels- und Werkplatzes Frick, dessen Ortsname - ursprünglich Ferraricia - in der römerzeitlichen Eisenverarbeitung begründet liegt. Bauvorhaben im Zentrum von Frick fördern mit schöner Regelmässigkeit Funde aus dieser Zeit zu Tage. Im Mittelalter war die grosse Talweitung von Frick Zentrum der Grafen von Homberg. Bis das Fricktal 1803 schweizerisch wurde, gehörte die aus den Dörfern Gipf und Oberfrick bestehende Vogtei Frick zu den österreichischen Vorlanden.
1701 von Kaiser Leopold I mit dem Marktrecht ausgestattet, entwickelte sich Frick zum bedeutenden Industrie- und Dienstleistungszentrum mit rund 2200 Arbeitsplätzen. Grösste Arbeitgeber sind die Maschinenfabrik Jakob Müller AG und tonverarbeitende Betriebe. Die verkehrsgünstige Lage und vielfältige Einkaufsmöglichkeiten tragen ebenfalls zur Attraktivität der Gemeinde als Wohnraum und Wirtschaftsstandort bei. Der Marktflecken mit seinem ansprechenden Ortsbild, dem nationale Bedeutung als verstädtertes Dorf beigemessen wird, ist alles andere als eine seelenlose Schlafgemeinde. Gegen 60 Vereine bieten Gelegenheit zur musischen oder sportlichen Freizeitgestaltung, ergänzt durch eine bunte Palette kultureller Veranstaltungen.
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten zählen das Sauriermuseum mit dem 200 Millionen Jahre alten Plateosaurierskelett aus dem Fricker Tonabbaugebiet (Info-Telefon Öffnungszeiten: 062 865 28 06) und die 1716 erbaute barocke Pfarrkirche mit ihren stattlichen Nebengebäuden auf dem weithin sichtbaren Kirchhügel. Schon 1801 hielt ein Reiseberichterstatter lobend fest, Frick sei ein stattlicher Ort mit zur freundlichen Bewirtung einladenden Gasthöfen. Die Gastronomiebetriebe wie das Hotel Adler beweisen gerne, dass diese Aussage auch nach bald 200 Jahren noch ihre volle Gültigkeit hat.